Archive for May, 2008

Mein Jahr mit West Ham United

Beitrag für die soeben erschienene aktuelle Ausgabe des österreichischen Fußball-Magazins “Null Acht” (geringfügig aktualisiert)

West Ham hat in England den Ruf, so etwas wie „everybody’s second team“ zu sein. Man schätzt den Traditionsklub für den kreativen Angriffsfußball und das gekonnte Kombinationsspiel, das am Upton Park stets gezeigt wurde. Vielleicht waren die „Hammers“ bei den gegnerischen Anhängern aber auch deshalb beliebt, weil das Team mit seinem Spielstil oft auf das Absichern des Ergebnisses verzichtete und damit dem Gegner noch den Ausgleich oder gar Siegestreffer ermöglichte.

In den beiden letzten Spielzeiten steht man dem Klub aus dem East End jedoch kritischer gegenüber: Nach den Problemen um die Spielberechtigung des Argentiniers Carlos Tévez in der Saison 2006/07 wird heuer kritisiert, dass das Team von Manager Alan Curbishley einen auf Sicherheit bedachten Konterfußball spielt, der sich meist in knappen Ergebnissen niederschlägt. An bemerkenswerten Resultaten sind neben Heimsiegen gegen Manchester United (2:1) und Liverpool (1:0) 2007/08 tatsächlich nur zwei deutliche Auswärtssiege gegen Reading (3:0) und Derby County (5:0) zu nennen.

Unter den Anhängern der „Hammers“ wird denn auch heftig darüber diskutiert, ob Alan Curbishley, unter dessen Führung sich die Mannschaft im Vorjahr vor dem Abstieg rettete, den alten “West Ham Way” bewusst verlassen hat oder ob nur die zahlreichen Verletzungen am derzeitigen Mangel an kreativer Spielweise schuld sind.

Zuletzt kam zu den Langzeitverletzten wie Craig Bellamy und Kieron Dyer auch wieder Freddie Ljungberg dazu, der im Sommer von Arsenal zu den „Hammers“ gewechselt war. Er ist aber zuversichtlich, bis zur Euro wieder fit zu werden und das schwedische Nationalteam in Innsbruck und Salzburg aufs Feld führen zu können.

Auch bei West Ham hoffte man auf eine Erholung vom Saisonende-Blues. Mehrere junge Eigenbauspieler drängen in die erste Mannschaft, allen voran der 18-jährige Stürmer Freddie Sears, der bei seinem ersten Einsatz gleich den entscheidenden Treffer zum 2:1 gegen Blackburn erzielte. Und in der Tabelle lag man immer noch auf Rang 10, sodass das Minimal-Saisonziel „top ten finish“ erreichbar erschien.

Mit einem Abschneiden vor dem derzeit elftplazierten Londoner Rivalen Tottenham wollten sich die „Hammers“ als drittbestes Team in der Hauptstadt etablieren. Mit einem 2:2 gegen Aston Villa im letzten Saisonspiel am Upton Park wurde dieses Ziel erreicht. So konnten die Hammers mit “last minute”-Ausgleichsschützen Dean Ashton doch noch zufrieden ihre Ehrenrunde zum Saisonabschluss auf dem Rasen des Boleyn Ground laufen. Ein versöhnlicher Abschluss einer durchwachsenen Saison!

Zur aktuellen Ausgabe von “Null Acht” siehe hier!

May 16, 2008 at 8:59 am 1 comment


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