Archive for February 15, 2020

WHU hat Pause, bei Rapid geht’s los!

In der englischen Premier League erleben wir gerade die erste „winter break“ in der Form, dass an diesem und am vorangegangenen Wochenende jeweils nur eine halbe Runde gespielt wird. So sollte sich für alle Klubs eine spielfreie Woche ergeben – dieses Wochenende unter anderem für West Ham United, das allerdings schon am kommenden Mittwoch das Nachtragsspiel gegen Financial FairPlay-Übeltäter Manchester City hat. In Österreich dagegen ist endlich die lange Winterpause vorbei und die Bundesliga startet wieder! Der SK Rapid spielt am Sonntag.

Zur Vorbereitung auf die Frühjahrssaison waren die Spieler des SK Rapid auf Trainingslager in der Türkei

Die Frühjahrssaison in Österreich begann gleich mit einer Riesenüberraschung: am Freitag Abend fügte der LASK den bisher unbesiegten Salzburger Bullen die erste Niederlage zu, noch dazu in deren eigenem Stadion, in dem Red Bull bisher 8 von 9 Meisterschafts-Heimspielen in dieser Saison gewonnen hatte. Aber es war eine Sensation mit Ansage, denn der LASK hat im Winter keinen Spieler abgegeben, während sich Salzburg ohne Haaland (zu Borussia Dortmund) und Minamino (zum FC Liverpool) erst wieder finden muss. Und der LASK ist außerdem das beste Auswärtsteam: man hat nun von 10 Auswärtsspielen zehn gewonnen!

Die österreichische Meisterschaft bleibt also heuer spannend und vielleicht wird RB Salzburg doch nicht zum siebenten Mal hintereinander Meister! Der LASK, der wirklich eine tolle Saison spielt, auch in der Europa League in die KO-Phase aufgestiegen ist (wie im Vorjahr der SK Rapid!), war das letzte – und bisher einzige – Mal im Jahr 1965 österreichischer Meister. Cupsieger waren die Linzer damals auch.

Im Dezember war ich selbst mit zwei Kollegen auf der Linzer „Gugl“, die ganz in der Nähe der Kanzlei liegt, und war begeistert von dem tollen Auftritt des LASK gegen Sporting Lissabon: mit einem 3:0 sicherten die Linzer sich den Gruppensieg in derEL.

LASK – Sporting Lissabon 3:0 – für ein Bier ist es nie zu kalt!

Kommende Woche starten die Schwarz-Weißen nun mit dem Duell gegen AZ Alkmaar in die nächste Runde der Europa League. Und am 4. März spielt man im österreichischen Cup-Semifinale wieder auswärts gegen RB Salzburg. Aus dem Cupbewerb sind übrigens alle Wiener Klubs bereits im Herbst ausgeschieden, das zweite Halbfinale bestreiten Austria Lustenau und Wacker Innsbruck aus der zweiten Liga.

Rapid ist im September in einem dramatischen Match, das wir als „vorgezogenes Finale“ bezeichnet haben, durch ein Tor von Minamino in der letzten Minute der Verlängerung im Allianz Stadion mit 1:2 gegen RB Salzburg ausgeschieden. Rapid-Japaner Kitagawa schoss Rapids zwischenzeitlichen Ausgleich und verletzte sich in diesem Spiel. Trotz der Niederlage feierte der Rapid-Anhang die Mannschaft, die aufopfernd gekämpft hatte, mit einem minutenlangen „You‘ll never walk alone“. Der emotionalste Moment des Fußballherbstes!

Block West: You‘ll never walk alone

Am Sonntag bin ich nun endlich wieder dabei im West-(Allianz)Stadion, wenn Rapid die Frühjahrssaison angeht: mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten Wattens soll es, wenn es nach Rapid-Trainer Didi Kühbauer geht, einen positiven Start geben und mit einem Sieg könnte der Rückstand auf die Tabellenspitze von bisher 12 auf 10 Punkte vermindert werden.

Da dann in der Meister-Runde der besten sechs Klubs ab Mitte März die Punkte geteilt werden, könnte man vielleicht sogar im Titelkampf wieder mitmischen! Während LASK und Salzburg noch eine Tripel-Belastung durch Cup und Europa League haben, kann sich Rapid allein auf die Bundesliga konzentrieren. Aber auch WAC, Sturm und Hartberg liegen vier Runden vor dem Ende des laufenden Durchgangs nur einen bzw. vier Punkte hinter den Grün-Weißen.

„Hier regiert der SCR“, das sollte in dem 2016 eröffneten Allianz Stadion, in dem Rapid noch immer nicht zur alten Heimstärke zurückgefunden hat, endlich wieder Standard werden! In „St. Hanappi“ und auf der Pfarrwiese war Rapid stets eine Macht, aber obwohl das neue Stadion als „grüne Hölle“ für Rapids Gegner konzipiert und beworben wurde, ist bisher eher die eigene Mannschaft den Erwartungen an einen neuen Höhenflug im neuen Stadion nicht gerecht geworden. Seit man das anstelle des Hanappi Stadions errichtete, in Ost-West-Richtung gedrehte Allianz-Stadion mit der mächtigen Stehplatztribüne für den „Block West“ im Süden als Heimstätte hat, wurde Rapid nur 5., 3. und 7. in der Meisterschaft. Seit mehr als einem Jahrzehnt wartet man auf einen Titel (2008 unter Peter Pacult war man das letzte Mal Meister). Dabei wäre im Neuen mehrstöckigen VIP-Klub so schön feiern!

Und so enthält die von Andy Marek – der am Sonntag das letzte Mal als Platzsprecher fungieren wird – jüngst präsentierte Rapid-Chronik Band III (2009-2019) das erste Jahrzehnt (seit 1899-1909) ohne Meister- oder Cuptitel des SK Rapid! (Wobei der erste [nieder-] österreichische Meistertitel erst 2011/12 vergeben wurde – an den „Sportclub Rapid“.)

Zwar musste der SK Rapid auch nach seinem 25. Meistertitel (1968) 14 Jahre bis zum nächsten Gewinn der Bundesliga (1982) warten, aber während dieser „Meisterschafts-Durststrecke“ gelangen immerhin die österreichischen Cupsiege 1969, 1972 und 1976, während man 2017 und 2019 in Klagenfurt, dem vielleicht noch schöneren neuen Stadion, jeweils gegen RB Salzburg nur den Titel „Cupfinalist” nach Hütteldorf zurückbrachte. Realistisch betrachtet wird es auch heuer nix mit einem Titel, aber die „Zwanzigerjahre“ haben ja gerade erst begonnen.

Auf geht’s Rapid: Kämpfen und siegen!

Danke Andy! Andy Marek (57) wird am Sonntag nach 28 Jahren als Platzsprecher verabschiedet

February 15, 2020 at 9:40 am 1 comment


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