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Greiml – leider – wie Beric 2015!

Die Geschichte wiederholte sich für Rapid. Fünf Jahre nach dem Ausscheiden in der Champions League-Quali gegen Schachtjor Donezk ist der SK Rapid heuer gegen KAA Gent gescheitert – und wieder war es in einem Auswärtsspiel ein vergebener Kopfball aus aussichtsreicher Position, der die Chance auf die Champions League zunichte machte!
Im August 2015 war es Robert Beric, der im Rückspiel gegen Schachtjor Donezk in der Nachspielzeit einen Kopfball – alleine am Fünfmeterraum stehend – danebensetzte. “Ich würde alle meine Tore in meinem Leben geben, wenn ich diesen Kopfball reingemacht hätte”, sagte Beric nachher.
Diesmal war es der Youngster Leo Greiml, der als Verteidiger in der Nachspielzeit über das gesamte Feld gesprintet war und aufgrund einer Maßflanke allein zum Kopfball kam. Ein Tor hätte zwar noch nicht unmittelbar die Qualifikation für die CL, aber das 2:2 und damit immerhin eine Verlängerung bedeutet. Die Chance auf das Playoff wäre am Leben geblieben!
Doch wie bei Beric ging auch dieser Kopfball daneben. Und so konnte sich der SK Rapid nicht für das Champions League – Playoff qualizieren und kein weiteres Drama in der letzten Quali-Runde inszenieren, sondern wird, wie auch 2005 und in bisher sechs weiteren Jahren (2009/10, 2010/11, 2012/13, 2013/14, 2015/16, 2016/17, 2018/19) in der Gruppenphase der Europa League spielen und weiter auf eine Champions League-Teilnahme warten. Mittlerweile haben die “Grün-Weißen“ seit 15 Jahren nicht an der “Königsklasse” teilgenommen; es bleibt bei den zwei Teilnahmen der Hütteldorfer in den Saisonen 1996/97, 2005/06.
Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer zog folgendes Resümee nach der 1:2 verloren gegangenen Partie gegen Genk: „Wir fahren jetzt heim und wissen zwar, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben, aber darum können wir uns nichts kaufen.“ Und zum unglücklichen Leo Greiml (Bild), der leider auch mit einem Elfer-Foul den Belgiern das zwischenzeitige 2:0 ermöglicht hatte, sagte der Rapid-Trainer, dass sich um den 19-jährigen Verteidiger dennoch “keiner Sorgen machen muss, er hat trotzdem eine große Zukunft vor sich.”

Leo Greiml (SK Rapid)
Bei einem Rapid-Sieg wäre es für die Wiener übrigenszu einem Wiedersehen mit dem rumänischen Trainer Mircea Lucescu gekommen: er war bei jenem bisher letzten Play-off-Antreten Rapids, bei dem Beric – wie diesmal Greiml – kein Kopfballtor erzielte, Trainer von Schachtjor Donezk gewesen. Aktuell trainert er Dynamo Kiew, das als Gegner in der letzten Qualiphase gewartet hätte. Nun spielt KAA Genk gegen Dynamo Kiew um den Einzug in die CL.
Das CL-Playoff erreichte allerdings ein Ex-Rapidler: PAOK Saloniki qualifizierte sich mit dem im heurigen Sommer zu den Griechen gewechselten früheren Rapid-Kapitän Stefan Schwab im Mittelfeld dank eines 2:1-Heimsiegs gegen Benfica Lissabon für das Playoff. Gegen den FK Krasnodar hat Schwab nun die Chance, sich erstmals für die Champions League zu qualifizieren.
Eine Chance, die Robert Beric heuer nicht mehr wahrnehmen kann – er spielt seit einem Jahr in den USA bei Chicago Fire, nachdem er nach dem Ausscheiden von Rapid in der Saison 2005/06 zu den “Grünen” von AS St. Étienne und später zum RSC Anderlecht gewechselt war. St. Étienne hatte es nicht in die Champions League geschafft, die “Violetten” von Anderlecht spielten allerdings 2017/18 in der Königsliga – jedoch ohne Beric: vier Mal saß Robert Beric auf der Bank, zwei Mal war er nicht im CL-Kader der Belgier. Anderlecht wurde Letzter in einer Gruppe mit PSG, Bayern München und Celtic Glasgow!
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