Forza West Ham et al.!
May 23, 2021 at 10:07 am Leave a comment
Wie wohl bei jedem Fußballfan gibt es in meinem Leben als Anhänger = Supporter eine „erste Liebe“, der man idealerweise ein Leben lang treu bleibt, aber zusätzlich kommen da im Laufe der Zeit andere Klubs hinzu, deren Ergebnisse man verfolgt. Und zum Glück muss man, wenn zur ersten Liebe eine zweite große Leidenschaft hinzutritt, nicht monogam bleiben.
So gibt es in meinem Fall den SK Rapid und West Ham United als doppelte „Nummer 1“, und dann noch einige Klubs in anderen Ländern, die mich auch interessieren, mit denen ich mehr oder minder mitfiebere, über deren Resultate ich mich freue oder enttäuscht bin …
Beim Verfolgen der Spielergebnisse hilft einem natürlich eine App: in meinem Fall Forza, in der die Spielzeiten und Ergebnisse der für mich besonders interessanten Klubs bevorzugt angezeigt werden. Die Tabellenstände, die nächsten Spiele und bisherigen Resultate samt Torschützen und Aufstellungen usw. sind da meist so aktuell, dass eine langsame Internetverbindung beim Streamen auf dem Laptop oft sogar hinterher hinkt.
An diesem Wochenende, an dem in den meisten Ligen Europas die letzte Runde stattfand, stand für „meine“ Mannschaften noch so manches auf dem Spiel und ließ mich von London bis Neapel die Entwicklungen mit Interesse verfolgen.
Hier die Auswahl vom Samstag – lauter Siege:

In der deutschen Bundesliga gab es lange keinen Klub, der mich besonders angesprochen hätte. Aber seit der 1.FC Union Berlin aufgestiegen ist, kann ich mit „Eisern Union“ in der 1. Bundesliga richtig mitgehen und hab die Union auch schon einmal live bei einem Freundschaftsspiel in Wien gegen Vienna auf der Hohen Warte gesehen. Dass Kapitän der Köpenicker mit Oliver Trimmel ein Ex-Rapidler ist, den ich fünf Jahre lang regelmäßig im Hanappi Stadion spielen gesehen habe, ist ein wichtiger Aspekt, dazu kommen noch die bekannt tolle Stimmung in der Alten Försterei, die Vereinshymne von Nina Hagen und die Geschichte des Klubs aus Ost-Berlin. Stichwort: „Die Mauer muss weg!“ Ja, und natürlich der “Nickname”: „Eisern Union“ und “Irons”, das ist unschlagbar!
Beim letzten Berlin-Trip waren wir am Müggelsee in Köpenick mit meinem „Unioner“-Badetuch schwimmen, haben in dem „Union Zeughaus“ genannten Fanshop ein Schlosserhemd gekauft, und heuer habe ich online die aktuellen Dressen und eine Adidas-Kappe mit dem Union-Logo geordert. Ach ja, und von der ersten Bundesliga-Saison habe ich mir zu Weihnachten die DVD schicken lassen – ein toller Rückblick! Gestern hab ich natürlich sehr gejubelt, als man gegen die Bullen im letzten Augenblick noch die Quali für den Europapokal geschafft hat – wie schön! Schon in der zweiten Saison in der Bundesliga ist Union als Siebenter „international“.
Dynamo Dresden mag ich, weil ich die Stadt sehr mag und weil die Stimmung im Stadion, die ich im Mai 2018 gegen Fortuna Düsseldorf live erleben durfte, wirklich geil ist. Außerdem war der letzte Rapid-Meistertrainer (2008), Peter Pacult, zweimal in Dresden Trainer. Der selbe Peter Pacult, der bei einem der legendärsten Rapid-Siege mitgewirkt hat, dem 5:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden im Cupsieger-Cup-Viertelfinale 2005, der trotz einer vorangegangenen 0:3-Niederlage in Dresden den Aufstieg bedeutete. Schließlich kam Rapid dann in diesem Jahr sogar ins Finale gegen Everton in Rotterdam. So unähnlich sind sich Rapid und Dresden gar nicht – die Fans von Dynamo haben nicht das beste Image, sind aber wahnsinnig begeisterungsfähig und stehen einfach immer zu ihrem Klub, wie auch die Fans der Grün-Weißen (siehe Video). Im Fall von Dresden ist 2020/21 der sofortige Wiederaufstieg aus der dritten Liga in die 2. Buli gelungen und es ist der SG Dynamo wirklich zu gönnen, dass der Traum vom Meistertitel und Aufstieg in Elbflorenz in Erfüllung gegangen ist.
Ja, und besonders wichtig: der SK Rapid hat gestern auch gewonnen! Ein ganz wichtiger 3:0-Sieg vor erstmals wieder teilweise gefülltem Weststadion wurde eingefahren, der den Vizemeistertitel bedeutet – und die Tore von Fountas und Knasmüllner (2) bringen Rapid die Qualifikation für die Qualifikationsrunde zur Champions League. Ein Unentschieden hätte dazu nicht gereicht, denn Sturm Graz als Dritter war vor dem Spiel punktegleich und gewann ebenfalls (gegen den WAC). Besonders emotional – außer dem „roar“ von 3.000 zugelassenen Zuschauern – war gestern der tränenreiche Abschied von Urgestein Mario Sonnleitner, der seit 2008 bei Rapid verteidigt (unten). An eine Rapid ohne Sonny kann ich mich kaum mehr erinnern …

Heute Sonntag stehen nun noch weitere entscheidende Spiele zum Abschluss der jeweiligen Meisterschaften auf dem Programm. In England entscheidet sich zwar nicht mehr, wer Meister wird oder absteigt, aber um die Europacup-Spots wird noch gekämpft. Und da ist West Ham mitten drin.
Hoffentlich machen’s die Hammers genauso gut wie gestern die Rapidler in Wien. Gegen die „Saints“ des Steirers Ralph Hasenhüttl soll gelingen, was Rapid vorgemacht hat, dass man sich in der letzten Runde von den Steirern nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lässt!
Das hier wäre meine weitere Auswahl von heute Sonntag (unten): Austria Klagenfurt ist in der Liste dabei, weil es schön wäre, wenn man im Wörthersee Stadion nach Corona wieder Bundesliga spielen würde. Gert Unterköfler, der Stadion-Manager, ist dem Virus im Vorjahr zum Opfer gefallen, starb tragischerweise mit 53 an Covid-19.
Peter Pacult ist der Trainer, der geholt wurde, um den Aufstieg zu schaffen. Das soll mit den Kärntnern just mit einem Sieg gegen Rapid II , das von Rapid-Rekordspieler Steffen Hofmann trainiert wird, gelingen. Dazu müsste allerdings Wacker Innsbruck gegen FC Juniors OÖ zu Hause Punkte abgeben, was nicht sehr wahrscheinlich ist. Und dann wartet noch die Relegation gegen St. Pölten, den Letzten der Bundesliga.

Bohemians Prag ist die Mannschaft von Antonin Panenka, Europameister mit der Tschechoslowakei und Namensgeber des gelupften Elfmeters, des sogenannten „PANENKA“, für den der Schütze viel Lässigkeit und Selbstvertrauen braucht. Und ganz schön überheblich und blöd dasteht, wenn’s nicht klappt, wie zuletzt bei Chelsea. Der Prager Klub hat ein Känguru im Wappen und dieselben Farben wie Rapid: grün-weiß. Nach dem Europameistertitel kam Panenka zu Rapid und kam mit den Hütteldorfern ins schon erwähnte Europacupfinale 2005.
Warum Napoli auch in der Liste steht, ist nicht ganz klar. In Italien sind es entweder die Roma oder Napoli, die mich mehr als andere Klubs interessieren, aber so richtig erwärmen – wie für andere der oben genannten Mannschaften – kann ich mich für keinen Klub in Italien. Napoli spielt in Hellblau – eine meiner Lieblingsfarben… Die trägt aber auch Lazio, der Klub von WHU-Legende Paolo Di Canio, und Lazio habe ich schon einmal live im Olympiastadion in Rom gesehen. Bloß ist Lazio halt politisch nicht ganz koscher, das wird daher nix mit uns, glaube ich …. Napoli spielt jedenfalls heute noch um die Champions League, so wie in der Premier League gibt es ein „2 out of 3“: Milan, Napoli und Juventus sind „in the running“, wie Chelsea, Liverpool und Leicester in England.

In Spanien ist es trotz Hans Krankl, dem Goleador, nicht der FC Barcelona. Da schon eher Real Madrid oder FC Sevilla…. In Frankreich dagegen war es immer schon Olympique Marseille! Bei denen spielt Dimitri Payet, der uns eineinhalb Jahre bei West Ham so begeistert hat. Und dann als Vize-Europameister wieder zurück zu seinem Stammklub wollte.
Wirklich wichtig ist aber heute nur das erste der Spiele auf der Liste vor 10.000 Zuschauern im London Stadium. West Ham genügt ein Unentschieden, um sich für die Europa League zu qualifizieren!

Come on you Irons!
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