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Was Olympia mit WHU zu tun hat …
Auch bei einer Skisport-Übertragung von den Olympischen Winterspielen in Beijing kann man an Fußball und sogar an West Ham erinnert werden. Heute hörte man beim Damen-Riesentorlauf nämlich einen den West Ham-Fans gut bekannten Nachnamen: Behrami.

Nach dem ersten Durchgang lag Lara Gut-Behrami nur auf Platz 8 mit 1:51 Rückstand auf die RTL-Weltcupführende Sara Hector, aber im zweiten Durchgang setzte die Schweizerin eine phänomenale Laufbestzeit in den chinesischen Schnee. Damit verdrängte sie die Halbzeitzweite, die Kärntnerin Katharina Truppe, noch auf den undankbaren vierten Platz. Zweite wurde Federica Brignone.
Nach einer ersten Bronzemedaille in der Olympia-Abfahrt in Sotschi 2014 ist das die zweite Bronzene bei Olympischen Spielen für Lara; im Vorjahr hat sie in Cortina d’Ampezzo den Weltmeistertitel im Super G gewonnen. 2016 war sie Gesamt-Weltcupsiegerin.
Seit 2018 ist Lara Gut mit dem aus dem Kosovo stammenden Fußballer Valon Behrami (unten) verheiratet. Der Schweizer Nationalteamspieler kam 2008 von Lazio Rom um 6,3 Mio Euro zu West Ham und spielte bis 2011 insgesamt 57 Mal in der Premier League für die Hammers (4 Tore). Bis 2018 kickte der Mittelfeldspieler mehr als 80 Mal im Schweizer Nationalteam, spielte zwischen 2006 und 2016 sowohl bei WM als auch EM.

Nach zweieinhalb Jahren bei West Ham kehrte der defensive Mittelfeldspieler im Jänner 2011 um 2 Mio Euro nach Italien zurück; seine damalige Partnerin, mit der er zwei Kinder hat, soll sich in London nicht wohlgefühlt haben. Für West Ham kein gutes Geschäft!
Nach seinem Abgang aus London – Behramis letztes Spiel war am 5. Jänner 2011 eine bittere 0:5-Niederlage gegen Newcastle Utd – spielte der Schweizer zunächst für den AC Florenz, wechselte aber in der Folge alle ein oder zwei Saisonen den Klub. Weitere Stationen des mittlerweile 36-Jährigen waren Neapel, HSV, Watford, Udinese und FC Sion. Aktuell kickt er wieder in Italien, aber nur mehr in der Serie B bei Brescia, wohin er vom ältesten italienischen Klub, dem CFC Genua, bei dem er erstmals schon 2003/04 spielte, ablösefrei gewechselt hat. 2013/14 gewann der Schweizer mit dem SSC Neapel den italienischen Cup.
Seine Zeit bei West Ham war durchwachsen. Er wurde im Sommer 2008 noch von Alan Curbishley geholt, dem 2006/07 der “Greatest Escape” gelungen war, als die Hammers im letzten Spiel durch einen 1:0-Auswärtssieg gegen Meister Manchester Utd noch den Klassenerhalt schafften (Tor: Carlos Tevez). Im Herbst 2008 kündigte Curbishley sein Traineramt, weil ohne seine Einwilligung wichtige Spieler (u.a. George Mc Cartney und Anton Ferdinand) abgegeben wurden. Ein Jahr später gewann er seinen Arbeitsrechtsprozess gegen den damals von den Isländern um Eggert Magnusson und Björgolfur Gudmundsson geführten Klub wegen “constructive dismissal” und erhielt 2.2 Mio £ Kündigungsentschädigung.

Unter Curbishley’s Nachfolger, dem ersten nicht-britischen West Ham-Manager Gianfranco Zola, konnte Behrami aufgrund einer Meniskusverletzung von März bis September 2009 nicht eingesetzt werden. In der Saison 2009/10 ging es Behrami besser und er spielte regelmäßig für die Hammers, jedoch dem Klub ging es finanziell immer schlechter: Im Gefolge der Finanzkrise 2008 ging die isländische Muttergesellschaft von West Ham in Konkurs, es folgte eine schwierige Zeit mit schlimmen Finanzsorgen. Schließlich übernahmen David Gold und David Sullivan den Klub, entließen nach der Saison 2009/10 Zola und ersetzten ihn durch den – allerdings glücklosen – Avram Grant.
Mit dem Israeli, der 2008 Chelsea im verloren gegangenen Champions League-Finale in Moskau gegen Manchester Utd gecoacht hatte, kamen die Hammers zwar ins League Cup-Semifinale 2010/11, da war aber Behrami schon nicht mehr dabei, sondern ging im Jänner 2011 nach Florenz. Schließlich musste West Ham am Ende der Saison 2010/11 in die Championship absteigen.
Valon Behrami wechselte für die Saison 2012/13 von Florenz um 8 Mio Euro zu Neapel, wo er 2014 italienischer Cupsieger wurde. Ein gutes Geschäft für den AC Florenz und ein guter Schritt für Valon Behrami.
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