Archive for April 29, 2023
Underdog Rapid
Das hat es so noch nie gegeben: Der stolze SK Rapid startet(e) in vier Matches, bei pessimistischer Lesart aber sogar in sieben Partien in nationalen Bewerben als Außenseiter.
“In Linz beginnt’s”, heißt es – gemeint war in diesem Fall in einem Artikel im KURIER vor einer Woche eine Serie von (zumindest) vier Spielen, in denen der SK Rapid sowohl in der Meisterschaft als auch im Cup als “Underdog” ins Rennen gehen würde.

Vor einer Woche mussten die Grün-Weißen im schmucken neuen Linzer Stadion auf der Gugl gegen den LASK antreten, der damals in der Tabelle vier Punkte voran lag und nicht nur wegen des Heimvorteils als Favorit in dieses Spiel ging. Rapid wirkte auch tatsächlich nie so, als würde man aus Linz Zählbares mitnehmen können; die Partie ging klar mit 3:1 an den früheren Rapid-Trainer Didi Kühbauer und seine Schwarz-Weißen, die ihren Vorsprung auf Rapid in der Bundesliga-Tabelle damit ausbauten und vom 3. Platz kaum mehr zu verdrängen sein werden.
Außenseiter war Rapid dann auch beim folgenden Liga-Heimspiel am Mittwoch – denn es kam mit Red Bull Salzburg der Serienmeister, gegen den es in den letzten 27 Ligaspielen gerade einmal einen Sieg für die Hütteldorfer gab. Rapid gewann wieder nicht, erreichte aber immerhin in einem spannenden Match mit einer guten Leistung ein 1:1.
Danach, am Sonntag, dem 30. April, folgt das Spiel des Jahres, das österreichische Cupfinale in Klagenfurt. Rapid steht nach 2017 und 2019 das dritte Mal in sechs Jahren im Endspiel. Diesmal ist nicht Salzburg der Gegner, sondern Sturm Graz. Das ändert allerdings nichts daran, dass Rapid auch in diese Partie nicht als Favorit geht.

Die Rapidler könnten im vermutlich lautesten Endspiel der ÖFB-Cup-Geschichte gegen Sturm Graz im ausverkauften Klagenfurter Sportpark zwar bei der Support-Lautstärke auf den Tribünen die Grazer übertrumpfen, aber ob die Wiener sportlich mithalten können, ist zweifelhaft. Die Grazer haben Rapid in den vergangenen beiden Jahren klar distanziert und Grün-Weiß ist schon neun Spiele gegen Sturm sieglos. Rapid ist also im ÖFB Cup-Finale eindeutig das, was der RapidHammer auch von seinen Londoner „Hammers“ gewohnt ist: Außenseiter.
Und „Underdogs“ sind die Rapidler natürlich auch nach dem Cupfinale in der Bundesliga am darauffolgenden Sonntag wieder. Denn: Es geht nach Salzburg, wo der Immer-noch-Rekordmeister sogar schon seit 2015 sieglos ist. Der legendäre 7:0-Sieg der Grünen liegt nun schon so lange zurück wie der letzte Meistertitel: 15 Jahre dauert die längste Durststrecke der Rapid-Geschichte bereits, seit 2008 ist man ohne Meistertitel und Cupsieg geblieben, und in der „Rekordmeisterbar“ im Allianz Stadion ist seit der Stadioneröffnung kein neuer Tisch mit einem Titel dazugekommen.

In den drei nachfolgenden Meisterschaftsrunden wartet dann zunächst auswärts Austria Wien, bevor in zwei Heimspielen hintereinander der LASK und Cupfinal-Gegner Sturm nach Hütteldorf kommen. Auch gegen die Wiener Austria ist der SK Rapid ob der schon zehn Spiele dauernden Sieglosigkeit wohl kaum Favorit: der letzte volle Erfolg gegen die Veilchen (3:1) datiert vom 1. September 2019.
Ob man dann daheim gegen die heuer sportlich über die Hütteldorfer zu stellenden Linzer und Grazer voll punkten wird können, bleibt abzuwarten, aber am Ende der Saison geht es in der letzten Runde wieder an den Wörthersee. Zumindest in diesem Match im Sportpark in Waidmannsdorf wird man Grün-Weiß favorisieren können, wenn man gegen die Austria Klagenfurt von Ex-Coach Peter Pacult die Saison 2022/23 beschließt und hoffentlich auf einem Europacup-Platz rangiert.

Nach 15 titellosen Jahren und einer Reihe von Enttäuschungen ist es durchaus legitim, wenn Rapid nicht nur dann, wenn es gegen Liga-Krösus Salzburg geht, auf die Favoritenrolle verzichten muss. Die erste Strophe von Reinhard Fendrichs “I am from Austria“ könnte ung’schaut auf den „Rekordmeister“ aus Hütteldorf umgemünzt werden:
„Dei hohe Zeit is lang vorüber
Und a die Höh’ hast hinter dir
Von Ruhm und Glanz is wenig über
Sag ma wer ziagt no den Huat vur dia,
Ausser mir…“
Also, ihr grünen „Underdogs“: Auf geht’s, Rapid, gemeinsam kämpfen und – vielleicht doch… ?

Moyes‘s Mission Impossible
In an article by Claret&Hugh West Ham manager David Moyes was quoted saying that West Ham “are searching for five or six wins between now and the end of the season”.

With only six games left the website calls that a “mission impossible” and point out that the Hammers would have to beat not only Crystal Palace in Saturday’s lunch time game as well as Brentford, Leeds and Leicester, but also at least one of the two Manchester clubs.
It’s a target which to many will make little sense, as a lot of West Ham fans are still just discussing if one or two wins will do to stay out of the relegation zone come the end of the season. But for the manager the aim is not only to secure Premier League survival, he wants “to get as high up the table as we possibly can“.
Claret&Hugh concludes that the manager is now as buoyant as he has been in several months and despite the 1-2 defeat by Liverpool last Wednesday he is clearly feeling ultra confident.
Well, and if we take into account that at least two more European games are awaiting the Hammers, “five or six wins between now and the end of the season” are not a distant possibility or a castle in the sky, but a plausible aim!

Considering that AZ Alkmaar stands in West Ham’s way when the Irons aim to reach the Conference League final in Prague in their second consecutive European semifinal in two years, at least one of the “five or six wins” that David Moyes longs for, has to be achieved in the two-legged encounter with the Dutch side.
Come on you Irons, make a wish come true. Impossible is nothing!

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