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Saisonfinali überall: Sturm und Man City Meister

Vor einem Jahr schrieb der RapidHammer schon einmal davon, dass zwei beeindruckende nationale Serien zu Ende gehen könnten: jene von Bayern München, die ab 2012/13 eine deutsche Fußballmeisterschaft nach der anderen gewonnen haben, und jene von Red Bull Salzburg, das seit 2013/14 österreichischer Serienmeister war.

In der Vorsaison war es dann doch nicht soweit, Bayern wie Salzburg konnten Borussia Dortmund, das den Matchball in der letzten Runde vor eigenem Publikum mit einem Remis gegen Mainz vergab, bzw. Sturm Graz noch – wenn auch nur knapp – auf Distanz halten und die Meisterserien auf elf bzw. zehn Jahre verlängern.

Damit ist aber nun endgültig Schluss: nachdem man in Graz das letzte Mal 2010/11 über den österreichischen Meistertitel jubeln konnte, gelang heuer dem SK Sturm mit einem 2:0-Sieg über Austria Klagenfurt in der letzten Runde am Sonntag das Double: nach dem 2:1-Cupsieg gegen Rapid am 1. Mai brachten die „Blackies“ am Pfingstsonntag ihren zwei-Punkte-Vorsprung auf RBS über die Ziellinie! Schützenhilfe hatte schon früher der SK Rapid geleistet, der nach vielen Jahren wieder gegen die Bullen gewonnen hatte (2:0 in Hütteldorf am Wochenende nach der Cup-Finalniederlage). Dadurch konnte Sturm sich in den letzten drei Runden Unentschieden gegen Hartberg und den LASK leisten, gewann in der letzten Runde gegen Klagenfurt und blieb damit in der Tabelle voran, obwohl Salzburg den LASK mit 7:1 abschoss.

Gratulation nach Graz! In Hütteldorf wurde es dagegen nur Platz 4 hinter dem LASK wie in der Vorsaison.

In Deutschland war das Meisterrennnen in der Ersten Bundesliga dagegen nicht mehr spannend. Bayer Leverkusen blieb als erstes Team in der Bundesliga-Geschichte eine ganze Spielzeit lang ungeschlagen. Seit 14. April stand schon fest, dass Bayer deutscher Champion wird.

Am letzten Spieltag besiegte Leverkusen den FC Augsburg 2:1 (2:0) und holte damit in 34 Spielen 28 Siege und sechs Unentschieden. Insgesamt ist Leverkusen nun seit 51 Pflichtspielen ungeschlagen – die längste bekannte Serie! In den Finali der Europa League am Mittwoch in Dublin gegen Atalanta Bergamo und im DFB-Pokal am kommenden Samstag gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern kann Leverkusen die Saison gar mit einem Triple krönen. West Ham und auch andere Gegner von Bayer waren immer wieder mal nah dran, aber am Ende gelang der „Werkself“ jedes Mal doch noch das oftmals späte Tor, das eine Niederlage verhinderte.

Beim FC Bayern hingegen ist das die erste titellose Saison seit zwölf Jahren. Der FCB verlor das vorerst letzte Spiel unter Thomas Tuchel 2:4 (2:0) und machte damit den VfB Stuttgart zum Vizemeister.

Union Berlin bleibt nach einer mühsamen Saison, in der man zunächst erstmals in der Champions League spielte und dann gegen den Abstieg kämpfen musste, erstklassig; gerade noch wurde der Klassenerhalt mit einem 2:1 in der letzten Runde gegen Freiburg sichergestellt, nur das bessere Torverhältnis gegenüber VfL Bochum, das gegen Werder Bremen verlor, verhinderte, dass die „Eisernen“ in die Relegation müssen.

In England war die Liga wie in Österreich spannend bis zum letzten Spieltag am Sonntag: bei einem Remis von West Ham gegen Manchester City und Sieg von Arsenal gegen Everton wären die Gunners punktegleich mit dem dann besseren Torverhältnis vor City gewesen. Aber es blieb beim „wären gewesen“, denn in Manchester verloren die Hammers 1:3 (1:2) und konnten Declan Rice‘s Gunners keine Schützenhilfe leisten. Trotz Sieg gegen Everton also wieder kein Titel für Arsenal, während Manchester City Historisches erreichte: zum vierten Mal en suite Sieger der Premier League, das hat vor Pep Guardiola noch niemand geschafft.

Für „Pep“ ist nach dem Ausscheiden aus Ligacup und Champions League zwar kein Triple (wie für seinen früheren Assistenten Xabi Alonso) mehr möglich, aber nächsten Samstag bei einem Sieg im FA Cup-Finale in der Neuauflage der “Battle of Manchester“ – im Vorjahr gewann City 2:1 – das Double.

Für Man Utd. ist es die letzte Chance sich für Europa zu qualifizieren. Verlieren die “Red Devils” gegen die “Sky Blues”, dann spielt statt ihnen Newcastle im Europacup. Auch Chelsea’s “European fate” hängt vom FA Cup-Endspiel an: Conference League oder Europa League ist für die nach einem starken Saisonfinish noch auf Platz 6 vorgerückten “Blues“ die Frage. Tottenham als Fünfter qualifizierte sich fix für die Europa League.

Für West Ham blieb Platz 9 mit 52 Punkten und einer Tordifferenz von -14. Während sich Jürgen Klopp nach 9 Saisonen mit einem Sieg gegen die Wolves vom FC Liverpool verabschiedete, sagte David Moyes mit der erwarteten Niederlage ade. Er war halb so lange bei den Hammers wie “the normal one” bei den “Reds”.

Auch er hat den Klub transformiert, war aber nie so unumstritten bei den Fans wie Klopp in Liverpool. Für West Ham waren es dennoch viereinhalb höchst erfolgreiche Jahre, die besten seit ich die Hammers ”supporte”, am Ende war aber einfach die Luft draußen. Ähnlich wie bei Aston Villa, das am letzten Spieltag 0:5 bei Oliver Glasner’s Crystal Palace verlor. Dennoch schafften die Villans neben City, Arsenal und Liverpool erstmals die Qualifikation für die Champions League, während West Ham nach drei historischen Saisonen im Europacup, in denen es mehrere „magische Nächte“ im London Stadium gab, die Qualifikation diesmal verpasste.

Danke für den Pokal, drei Europacup-Saisonen und viele denkwürdige Spiele! David Moyes ist es zu verdanken, dass es geheißen hat: “West Ham are massive!” Aber nun muss der neue Manager ein frisches Team formen, die aktuelle Mannschaft braucht dringend Auffrischung, um wieder “massive” zu werden.

May 19, 2024 at 10:43 pm 3 comments