Archive for March 5, 2023
Eight Goals Conceded…

In twelve games West Ham have not won against the “Seagulls”, and for Rapid it is now even 17 matches without a win against the “Bulls” from Salzburg. But to concede eight goals on a single weekend is really some kind of disaster. And to concede three goals within just 7 minutes in the “Rapid-Viertelstunde” as Rapid did against Salzburg is a pill hard to swallow…
Rapid played quite well however, and even could have been 2-1 up after 78 minutes with good chances spurned, but eventually lost 2-4! West Ham though never stood a chance against Brighton as the statistics show (below), and now the Hammers are again in serious troubles at the wrong end of the table.

Abschied von der großen Freiheit
Zum Tod von Wayne Shorter. Ein Rückblick auf die Sprengkraft des Jazz 🎷

Von GEORG LEYRER (Kurier)
Manche Nachrichten hallen nach. Am Donnerstag ist Wayne Shorter verstorben (der KURIER und der Merkur berichteten), und in die Meldungen vom Tod des legendären Jazz-Saxofonisten mischte sich bald der Nachhall einer Verlusterzählung anderer Art: Shorters Tod erinnert, vielleicht eines der letzten Male, an eine der größten Kulturleistungen des Menschen, an eine Ära, die von vielem sprach, das nun zunehmend unter Druck gerät: an die große Zeit des Jazz und all das, was damit gemeint war.
Längst ist der Jazz in der öffentlichen Meinungslandschaft grau angestrichen und in die Ablage gelegt worden – hört ja niemand mehr, war wohl mal wichtig, aber lange her. In Österreich hängt dem Ganzen auch noch der unscharfe Nachkriegsbegriff dessen nach, was damals als Jazz galt, und zwar alles außerhalb des Schlagers (und manchmal sogar der).
Welch fahles Echo ist diese eingegraute Erinnerung aber davon, was diese Musikform im 20. Jahrhundert gewesen ist – nämlich die in vielerlei Art wichtigste Form der Hochkultur, eine der größten künstlerischen Leistungen der Menschheit überhaupt. Und eine Behauptung, nein: ein Beharren auf Freiheit in einer Zeit, als diese Freiheit noch allerorten erkämpft werden musste. Und nicht, wie heute mancherorts, aus dem Luxus des Vorhandenen freihändig weggeworfen wurde.
Diese Musik ist, man kennt die Geschichte, gegen schwierigste Bedingungen entstanden. Selbst Superstar Miles Davis, mit dem Wayne Shorter prägende Aufnahmen und Konzerte spielte, hatte bei Auftritten mit der damaligen Rassentrennung in den USA zu kämpfen; die Stimmung war aufgeheizt. Europa hatte es sich nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend in der Konformität des Wirtschaftswunders bequem gemacht.
SpitzenleistungenIn diesem Umfeld war eine Musik, die von einer diskriminierten Minderheit ausgehend die Mehrheitskultur nicht nur ästhetisch, sondern vor allem auch intellektuell überholte und weit hinter sich ließ, ein gesellschaftspolitisches Erdbeben.
Jahrzehnte später sollte der Hip-Hop eine parallele Geschichte erzählen: Er wurde zur erfolgreichsten Populärkultur überhaupt.
Das war dem Jazz nicht beschieden. Dass diese Musik aber eben statt auf Breite auf Komplexität setzte und dahingehend bisher unerhörte Spitzenleistungen lieferte, war sogar das gewichtigere Statement: Menschen, die damals als minderwertig angesehen und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden, stellten sich hin, legten los – und setzten dem staunenden Publikum einen Wirbel von Improvisation und Freiheit und Könnerschaft vor, der zuvor unerhört gewesen war.
Dieser Wirbel übertrug sich rasch nach Europa – und diente einer Jugend noch vor dem Rock ’n’ Roll und der Flower Power zum Anlass, sich vom Schweigen der Eltern zu emanzipieren.
HinausbegleitetWayne Shorter prägte diese Kunstform, er ist einer der ganz Großen gewesen. Er hat den Jazz auch aus dieser Revolution mit hinaus begleitet, als dieser dann ins Hintertreffen geriet. Spätestens in den 1970ern wurde er von Rock, Pop, Disco und dann der elektronischen Musik aus dem Rennen um die Gunst der jungen Menschen geworfen.
Bis heute sind im Jazz Perlen an Musikschaffen zu heben. Diese stehen in einer grandiosen Tradition, die jeder Erinnerung würdig ist: Wer die Revolutionen von gestern vergisst, riskiert nämlich die Errungenschaften von heute.
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