Archive for October 26, 2021
Alles wird gut: endlich wieder Bart!
Der Vollbart drückt laut der Zeitschrift Elle Bodenständigkeit und Ehrlichkeit aus. Vollbartträger gelten als „sympathisch, gebildet und attraktiv“.
Alles wird gut. Wir haben endlich wieder einen Bundeskanzler, der Bart trägt: Alexander Schallenberg. Und auf ihn treffen die obigen Bartträger-Attribute, wie ich mir heute bei seiner Rede zum Nationalfeiertag bei der Angelobung von Bundesheer-Rekruten auf dem Heldenplatz dachte, auch durchaus zu.
Nachdem von den Grünen nach dem Bekanntwerden der im Zentrum von Korruptionsermittlungen stehenden Chats des Kreises um Sebastian Kurz – zurecht – dessen Rücktritt als Bundeskanzler und die Bestellung eines arbeitsfähigen, untadeligen Regierungschefs durch den Koalitionspartner ÖVP gefordert worden war, wurde am 11. Oktober 2021 Alexander Schallenberg als neuer Bundeskanzler angelobt. Und er ist – sechzig Jahre nach dem schnurrbärtigen Julius Raab (1953-1961) – der erste Bartträger nach sechs Jahrzehnten im Bundeskanzleramt.
Langzeit-Regierungschef Bruno Kreisky wird zwar in der obigen Kanzler-Zeitleiste der APA auch mit Bart abgebildet, den trug er aber erst Jahre nach seiner aktiven Zeit als Bundeskanzler (1970-1983).
Ein Mann mit Bart also steht nun seit Langem wieder an der Spitze der Bundesregierung. Bundespräsident van der Bellen sagte bei der Angelobung des neuen Bundeskanzlers, Schallenberg wisse aus seiner diplomatischen Erfahrung, wie man „die gegensätzlichsten Positionen auf einen Nenner“ bringe. Er sei sich sicher, dass diese Fähigkeit Schallenberg als Kanzler von großem Nutzen sein werde. Mit van der Bellen hat Schallenberg übrigens zwei äußerliche Gemeinsamkeiten: die beiden sympathischen Bartträger haben außer dem Bart auch noch den gleichen Vornamen. Hoffen wir, dass Van der Bellen nicht bald wieder einen neuen Mann für das Amt des Bundeskanzlers bestellen muss, sondern die ÖVP-Grüne-Koalition nun in Ruhe weiterarbeiten kann.
Von den in der Zeitschrift Elle genannten guten Eigenschaften fehlt dem Herrn Schallenberg vielleicht nur noch ein bisschen die Bodenständigkeit – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – denn schließlich ist Schallenberg ja eine „arbeitsfähige und adlige“ Person; so die Abwandlung der zu seiner Bestellung führenden Forderung der Grünen in einem Sketch von Gernot Kulis. Aber Bodenständigkeit ist beim alten österreichischen Adel ja keinesfalls ausgeschlossen – und die kann er in seiner hoffentlich längeren Amtszeit noch unter Beweis stellen!
Der Trend zum Bart ist heute wieder – nicht zuletzt auch dank der Hipster-Kultur – äußerst aktuell und hat nun auch im Bundeskanzleramt Einzug gehalten. Wichtig ist aber, sagen die Style-Experten, dass der Bart zum jeweiligen Typ und zum individuellen Bartwuchs passt. Schallenbergs Vertrauen einflößender Bart passt jedenfalls zu ihm und er passt als neuer Bundeskanzler in dieser Zeit auch sehr gut zur Republik Österreich!
Der Schmerz des Kickers
Rapids serbischer Defensivspieler Filip Stojkovic, der im Herbst 2019 aus Belgrad zu Rapid kam und mir damals, bei dem in letzter Minute 1:2 n.V. verlorenen ÖFB Cup-Spiel gegen Salzburg, gleich positiv auffiel. sprach kürzlich über …
…seine harte Spielweise: „Das ist eine Frage der Herkunft. Wir am Balkan haben einfach diese Mentalität, dass wir ein bisschen ‚schmutziger‘ spielen als die Österreicher. Genauso ticke ich. Mein Stil ist hart und grob und mein Ziel ist es, durch diesen Einsatz meine Mitspieler mitzureißen.“
… über Schmerz im Fußball: „Schmerz ist in unserem Beruf etwas ganz Normales, du beendest kein einziges Training, ohne dass dir etwas wehtut. Jeden Tag, wenn du aufstehst, tut dir etwas Anderes weh. Ein Trainer bei Roter Stern hat einmal gesagt: ‚Solange du Fußball spielst, muss dir immer etwas wehtun, sonst hast du nicht genug Einsatz gezeigt.‘“
Apropos Schmerz: Verteidiger-Kollege Leo Greiml erlitt am Sonntag beim 1:1 „verlorenen“ Bundesligaspiel in Hartberg eine schwere Verletzung. Der 20-jährige Innenverteidiger zog sich einen Kreuzbandriss samt Meniskusverletzung im rechten Knie zu und wird somit leider, leider mehrere Monate lang ausfallen.
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